Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Nano: Paradefall kolloidales Silber

Erstellt von r.ehlers am Sonntag 16. Februar 2014

In meinem Beitrag über Mikro- und Nanoteilchen im Essen (http://www.essenspausen.com/mikro-und-nanoteilchen-im-essen/) habe ich erläutert, dass Metalle in Nanogröße über völlig neue Eigenschaften verfügen können.

Ich will hier ergänzend über das kolloidale Silber berichten, dessen gesundheitliche Wirkungen schon lange bekannt waren, bevor man überhaupt wusste, dass kolloidales Silber aus winzigsten Partikeln in Nanogröße – 1 nm bis 100 nm -besteht. Solches Silberwasser nutzte schon Hildegard von Bingen. Heute wird es im gesundheitlichen Interesse hundertfach angeboten Zudem ist es nach Angaben von Professor Dr. Wilfried Kühling, des Vorsitzenden des wissenschaftlichen Rates des BUND im technischen Interesse bereits in 300 verschiedenen Produkten des täglichen Bedarfs enthalten.

Die Frage der Aufnahme von Silberwasser ist ein Thema beim richtigen Essen, auch wenn man es nicht fest oder flüssige Nahrung ist, weil es oral aufgenommen und mit dem Magenbrei und dem Darminhalt vermengt wird. Zudem hat es über die große Flora des Dünndarms einen massiven Einfluss auf die Verstoffwechslung und die Versorgung des ganzen Körpers mit Mikronähr- und Funktionsstoffen.

Silber, schon so wie es in unsere Geldmünzen befindet, hat ein starke keimtötende Wirkung. Beim Geld ist das eine gute Sache, weil es sehr viele Hände wechselt, die mit allerhand Bakterien besetzt sein können. In Nanogröße kommen die Killereigenschaften des Silbers aber

 

wegen der dramatischen Vergrößerung der Metalloberfläche in potenzierter Form zur Geltung. Wenn das Silber in Münzen für damit in Berührung kommende Bakterien so gefährlich ist wie eine Splittergranate, dann ist kolloidales Silber für alle Bakterien nur mit einer Wasserstoffbombe zu vergleichen.

 

 – de.wikipedia.org –

Antibiotische Wirkung von kolloidalem Silber. Links unbehandelte Agarschale 4 (oben) und 6 Tage (unten) nach kurzer Bekeimung an der Luft. Rechts Vergleichstest mit Agarschale, die mit kolloidalem Silber vorbehandelt wurde.

Kolloidales Silber tötet schlagartig wahllos alle Bakterien, ob sie für den Menschen nun schädlich sind oder ob sie unsere Symbionten sind, mit denen wir in existenzieller Lebensgemeinschaft stehen. Was seine Tödlichkeit anbelangt, kann es mit den modernen Antibiotika gut mithalten. Es kommt aber anders in den Körper. Ob es sich dort ebenso verteilt, ist noch nicht geklärt. Die Vernichtung der Trillionen von Bakterien im Dünndarm sowohl durch Atibiotika wie durch kolloidales Silber macht bis zu späterer Wiederbesiedlung u.a. ein Ende mit dem Aufbau der IgA-Antikörper, die sich üblicherweise in alle Schleimhäute des Körpers einlagern und ein hervorragender Schutz sind gegen angreifende Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten. Kein Wunder, dass man während einer Behandlung mit Antibiotika extrem anfällig gegenüber Erkältungskrankheiten ist!

Antibiotika können bei Angriffen von Schadbakterien Leben retten. Wenn sie nicht mehr wirken, weil die Erreger angesichts zu häufiger Nutzung der Antibiotika resistent geworden sind, kann in aller Vorsicht die ersatzweise Anwendung von kolloidalem Silber in Betracht kommen. Es ist aber in seinen Wirkungen noch so wenig erforscht, dass es unverantwortlich ist, dass es heute ohne alle Begrenzung frei im Markt verkäuflich ist. In der EU wird wenigstens verlangt, dass auf seiner Verpackung angegeben wird, dass es sich um ein Nanoprodukt handelt.

Ob über seine gesundheitlichen Wirkungen geredet werden darf, hängt davon ab, ob man kolloidales Silber als Arzneimittel, als Nahrungsergänzungsmittel oder gar als Lebensmittel ansieht. In Deutschland wird es richtig als Arzneimittel eingestuft, weil es ja keinen Versorgungsnutzen hat.  Dennoch ist es heute als Nahrungsergänzungsmittel überall zu kaufen. Silberkolloide sind als alternativmedizinische, stark verdünnte Fertigarzneimittel, z. B. für die Homöopathie, legal vermarktbar. Unser Verbraucherschutz funktioniert ganz offensichtlich nicht (s. http://www.buergerstimme.com/Design2/2014-02/genmais-1507-verbraucherschutz-ausser-kraft/).

Die  Anbieter von Silberwasser raten dringend dazu, kolloidales Silber unverdünnt in kleiner Menge sehr lange im Mund zu belassen, damit es über die Mundschleimhaut ins Blut übernommen werden kann. Es soll auf keinen Fall zügig in den Darm gelangen, weil es dort die wertvolle Darmflora vernichtet. Sie raten, es erst eine Stunde nach einer Mahlzeit einzunehmen. Aber was ist denn das für eine Art von Vorsicht? Die Ernährungslehre kennt doch die Verweilzeiten der Speisen im Magen. Diese und die Unsitte, ohne Essenspausen immer wieder etwas zwischendurch zu essen, halten doch die Speisen künstlich m Magen fest (s. http://www.essenspausen.com/das-schwere-leben-des-heiko/).

Interessant ist die im Labor gemachte Feststellung, dass kolloidales Silber auch Viren abtötet, was kein Antibiotikum kann. Kein Wunder, dass viele Freunde alternativer Medizin über erstaunliche gesundheitliche Erfolge im Einsatz von Nanosilber (auch Hunzawasser genannt) berichten. Wenn man nach Gründen sucht, weshalb kolloidales Silber nicht intensiv wissenschaftlich beforscht wird,  kommt man schnell darauf, dass es auf verschiedenen Wegen (u.a. chemisch oder mit Kolloidmühlen), sehr leicht herzustellen und nicht patentierbar ist. An so etwas kann man nicht viel Geld verdienen! Nichtsdestotrotz sind bereits einige ganz konkrete Gefahren und Schäden bekannt:

  1. Bei Langzeitanwendung hat man eine irreversible Dunkelverfärbung der Haut (Argyrie) festgestellt (Silberakkumulation).
  2. Auch im Körpergewebe und den inneren Organen sind Silberablagerungen gefunden worden, die in Verbindung gebracht wurden mit chronischen Schmerzen im Oberbauch und zentralnervösen Erkrankungen wie Geschmacksstörungen und Störungen des Gleichgewichtssystems oder auch Schwindel- und Krampfanfällen.
  3. Im Tierversuch wurden Schädigungen der Erbsubstanz der Zellen und krebsartige Veränderungen festgestellt.